"Uns Uwe" Seeler

Uwe Seeler - kein Name ist enger mit dem HSV verknüpft als der des Ausnahmestürmers. "Uns Uwe" erzielte nicht nur die meisten Tore für den HSV in der Liga, er blieb seiner alten Liebe, dem HSV, immer treu, erlag nie den Verlockungen anderer Vereine aus dem In- und Ausland. 1961 versuchte Inter Mailand mit der damals astronomischen Summe von einer Million Mark den Stürmer nach Italien zu locken - doch Seeler lehnte ab und wurde in Hamburg unsterblich.
Mit dem jungen Uwe Seeler in seinen Reihen beginnt beim HSV nach dem elften Platz in der Saison 1953/54 eine neue erfolgreiche Ära. Mit ihm werden die Rothosen von 1955 bis 1963 neun Mal Meister der Oberliga Nord. Den ersten Titel mit dem HSV erringt Seeler aber erst nach den Endspielen von 1957 und 1958 im dritten Anlauf. Im Finale 1960 gewinnt der HSV mit 3:2 gegen den 1. FC Köln - ein überragender Seeler trifft zwei Mal ins Schwarze. 1963 wird Seeler mit dem HSV Deutscher Pokalsieger. Der kleine, stämmige Angreifer schafft mit drei Toren den Sieg zum 3:0 über den amtierenden Deutschen Meister Borussia Dortmund fast im Alleingang.
Über zwei Jahrzehnte ist der Name Seeler das Synonym für den HSV schlechthin - international sorgt der Stürmer aber nur im Trikot der Nationalmannschaft für Furore. Am 16. Oktober 1954 gibt er beim 1:3 gegen Frankreich in Hannover als Einwechselspieler 17-jährig sein Länderspieldebüt. Damit ist Seeler bis heute der drittjüngste Spieler, der je das Trikot der deutschen A-Nationalelf überstriff. Beginnend mit der WM 1958 in Schweden nimmt der HSVer an vier Weltmeisterschaften teil, erzielt dabei in 21 Spielen 9 Tore für die deutsche Auswahl. Sein letztes Spiel bestreitet er 1970 gegen Ungarn. Nach 43 Toren und 72 Länderspielen, in denen er 40 Mal als Kapitän aufläuft, ist Schluss. Seeler nimmt ohne jeglichen Titelgewinn Abschied vom Nationalteam.
Wenn "Uns Uwe" auch nie einen internationalen Titel errang, umso größer ist die Zahl seiner persönlichen Auszeichnungen. 1960 wird Seeler Deutschlands erster "Fußballer des Jahres" - zwei weitere Titel (1964, 1970) sollten folgen. Die meistern Ehrungen erhält er aber dafür, dass er so treffsicher wie kaum ein anderer Spieler vor und nach ihm die gegnerischen Tore anvisierte. Zwischen 1955 und 1962 wird er allein sieben Mal Torschützenkönig der Oberliga Nord, davon vier Mal auch Deutschlands Torjäger Nummer eins. 1964 ist Seeler mit 30 Treffern der erste Torschützenkönig der Bundesliga. Insgesamt erzielt er in der Oberliga 267 Tore (237 Spiele) und in der Bundesliga noch einmal 137 Tore in 239 Spielen. Am 1. Mai 1972 beendet das Idol seine Fußball-Karriere.
Als Chef der "Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft" bleibt "Uns Uwe" anschließend dem Fußball verbunden. Noch einmal, 1995, ist er für seinen HSV tätig und wird Nachfolger von Ronald Wulff als Vereinspräsident des Bundesligisten. 1998 wird er von Werner Hackmann abgelöst.